Alla ar Atalulya. Was dieser Kauderwelsch bedeutet, welche Sprache das ist und was das Besondere an der Sprache ist, erfährst du in diesem Artikel.

Die Bücher und Filme Der Hobbit und Der Herr der Ringe sind fast jedem ein Begriff. Was jedoch nicht jeder weiß: Der Autor hat nicht nur zufällig Wörter zusammengeworfen, um seine Fantasiecharaktere sprechen zu lassen, sondern komplexe Sprachen für die fiktive Welt von Mittelerde erschaffen. J. R. R. Tolkien lebte von 1892 bis 1973 und war nicht nur Autor, sondern auch begeisterter Philologe, also Sprachwissenschaftler. Er war fasziniert von der finnischen und der walisischen Sprache und davon, Sprachen selbst zu erschaffen, womit er bereits im Alter von 13 Jahren begann.

tolkiens sprachen tengwar

Tolkien kreierte eigene Schriftsysteme

Wir zählen genau 15 Sprachen, die er im Laufe seines Lebens für seine imaginäre Welt von Mittelerde kreierte. Die bekanntesten sind hierbei wohl die Sprachen der Elben, Quenya und Sindarin, die Zwergensprache Khuzdul und die Schwarze Sprache, die in Mordor genutzt wird. Tolkien hat nicht nur die Sprachen erschaffen, sondern innerhalb seiner Welt hat jede Sprache, wie reale Sprachen auch, eine eigene Entstehungsgeschichte, die Jahrhunderte zurückreicht und sich stetig weiterentwickelt.

Die fiktionalen Sprachen von Tolkien gehören zur Gruppe von konstruierten Sprachen, die im Gegensatz zu den natürlichen Sprachen der Welt stehen. Zu dieser Gruppe gehören unter anderem auch die Gebärden- oder Programmiersprachen. Doch was ist das Besondere an künstlichen Sprachen im Gegensatz zu natürlichen Sprachen?

Der wichtigste Unterschied zwischen natürlichen und künstlichen Sprachen liegt darin, dass die Struktur und die Regeln natürlicher Sprachen sich durch den Gebrauch entwickelt haben und sich durch den täglichen Gebrauch stetig ändern. Künstliche Sprachen hingegen funktionieren nur mit ihrer festgelegten Struktur und festgelegten Regeln, zum Beispiel führen Abweichungen in Programmiersprachen zu Fehlern im System. Das konstruierte Sprachsystem ist aus zwei Gründen nicht dynamisch: Zum einen sind die Grammatik und das Vokabular der Sprache exakt vorgeschrieben und sie lassen keine Variationen zu. Und zum anderen ist die Sprache jeweils für einen Kontext erschaffen worden und kann nicht für andere Situationen genutzt werden. So kann man beispielsweise keine Gespräche in einer Programmiersprache oder börsenbezogene Diskussionen in Quenya führen.

Andere bekannte fiktive Sprachen sind Klingonisch (Star Trek), Valyrisch und Dothraki (Game of Thrones) oder Na’vi (Avatar).

Um auf den Eingangskauderwelsch zurück zu kommen: Alla ar Atalulya bedeutet in Quenya Hallo und Willkommen. Passend dazu sagen wir nun Cenuvanyel rato – oder auf deutsch: Bis bald!

Quellen: [1] [2] [3]