Schnell, direkt & papierlos: Die E-Mail ist heutzutage die häufigste Korrespondenzform in der Geschäftswelt, auch in Frankreich. Sie hat eigene Regeln, die du auf jeden Fall kennen solltest.  Denn wörtlich aus dem Deutschen übersetzen geht hier nicht. Wir zeigen dir alle Elemente einer französischen E-Mail für die wichtigsten formellen Anlässe.  

Wichtige Infos zu französischen E-Mails

Eine E-Mail heißt auf Französisch „un courriel“. Das ist der offizielle Begriff. Im Alltag begegnet dir aber auch:

  • un e-mail
  • un mail
  • un message électronique

Elektronische Nachrichten sind im Allgemeinen weniger förmlich als Briefe auf Papier. Schreibst du an Freunde oder Familie, dann brauchst du in Deutschland wie auch Frankreich nichts Besonderes zu beachten.

Musst du aber beruflich, geschäftlich oder an Behörden schreiben, ist die E-Mail im Französischen deutlich formeller. Machst du hier Fehler, kann das schnell als unhöflich aufgefasst werden. Gut möglich, dass deine Frage oder dein Anliegen erst einmal nicht weiter beachtet wird. 

Französische Anrede in E-Mail & Brief

„Sehr geehrter Herr X“ oder „Sehr geehrte Frau Y“ gibt es in dieser Form auf Französisch nicht. Stattdessen beginnst du eine Mail, je nachdem, wie gut du die adressierte Person kennst. 

  • Einfach „Monsieur,“ oder „Madame,“ ohne den Nachnamen ist angebracht, wenn du die angesprochene Person zum ersten Mal anschreibst.
  • Weißt du nicht, ob du es mit einer Frau, einem Mann oder mehreren Personen zu tun hast, dann schreib „Mesdames, Messieurs,“.   
  • Weißt du bereits genau, mit wem du es zu tun hast, dann ist „Chère Madame,“/„Cher Monsieur,“ auch in Ordnung. Das kommt dem deutschen „Sehr geehrte Frau“/„Sehr geehrter Herr“ am nächsten, heißt aber wörtlich „Liebe“/„Lieber“.  
  • Kennst du die Person schon besser, dann benutzt du für eine weniger förmliche Anrede am besten „Bonjour Madame,“/„Bonjour Monsieur,“.  
  • Habt ihr bereits eine engere geschäftliche Beziehung, dann ist „Cher“/„Chère“ mit dem Vornamen erlaubt, also z. B. „Cher Jean,“ oder „Chère Jeanne,“. Im Text heißt die Anrede dann trotzdem „vous“ und nicht „tu“

Wie gesagt spielt der Nachname bei der französischen E-Mail-Anrede keine Rolle. Aber wenn du jemanden in Zusammenhang mit dessen Funktion oder Amt anschreibst, nenne den Titel dazu. Das kann z.B. an der Uni sein, wenn du deinen Prof anschreibst. Oder du hast ein Anliegen an die Bürgermeisterin. Korrekt wäre dann:

  • „Monsieur le professeur,“ / „Madame le professeur,“
  • „Monsieur le Maire,“ / „Madame le Maire,“ 

Beachte, dass das Amt männlich bleibt, auch wenn es eine Frau innehat. Nur wenn es eine weibliche Form gibt, schreibst du „la“. Das kommt z. B. bei Direktorinnen vor.

  • Weiblich: „Madame la Directrice,“
  • Männlich: „Monsieur le Directeur,“ 

Wichtig!

Formlose Anreden wie „Salut“ sind ausschließlich für den Gebrauch im Freundes- und Familienkreis geeignet!

Inhalte französischer E-Mails formulieren 

Eine E-Mail hat zwar keinen festen Aufbau. Aber trotzdem solltest du beim Texten ein paar Dinge beachten. 

Gleich zu Beginn, also nach der Anrede, geht es im Französischen mit Großbuchstaben los. Im Deutschen gilt es als etwas unhöflich, als erstes Wort „ich“ zu verwenden. Das ist in Frankreich aber in Ordnung.  

Bei höflichen Anfragen oder Bitten verwendest du immer den Conditionnel présent. Für E-Mails solltest du diese Verbform also gut beherrschen.

Häufige Phrasen & Vokabeln in französischen Mails

Beim Schreiben hilft dir zunächst der allgemeine Grundwortschatz für Business-Französisch. Daneben gibt es aber noch ein paar Begriffe und Formulierungen, die in vielen Mails vorkommen:

  • der Anhang – la pièce jointe
  • weiterleiten – transférer
  • In Erwartung Ihrer Antwort … – Dans l’attente de votre réponse …
  • Vielen Dank im Voraus. – En vous remerciant par avance! 
  • Ich stehe für weitere Fragen jederzeit zur Verfügung. – Je me tiens à votre disposition pour toute question.

Grußformel auf Französisch

Der klassische Abschluss einer Nachricht im Deutschen wäre „Mit freundlichen Grüßen“. In französischen E-Mails fällt das deutlich förmlicher aus. Auch hier spielt wieder deine Beziehung zu Adressatin oder Adressat eine Rolle.

Kennst du deinen Kontakt kaum oder nicht, dann sind folgende Formulierungen gängig:

  • Veuillez recevoir mes plus cordiales salutations.
  • Veuillez agréer l’expression de mes sentiments respectueux.

Noch etwas förmlicher hältst du es mit:

  • Je vous prie d’agréer l´expression de ma considération distinguée.
  • Je vous prie d’agréer l’expression de mes cordiales salutations.
  • Je vous prie d’agréer l’expression de mes salutations distinguées.

Besonders höflich ist es in diesen Fällen, wenn du nochmal die Anrede vom Anfang einsetzt:

  • Je vous prie d’agréer, Madame la directrice, l’expression de mes salutations distinguées.

Bist du mit dem Gegenüber besser vertraut, duzt ihr euch vielleicht sogar, dann sind etwas lockerere Schlussworte angebracht:

  • Meilleures salutations
  • Sincères salutations
  • Sincèrement
  • Cordialement

Zu privat sollte es aber nicht werden. Ein simples „à bientôt“ („bis bald“) oder gar „Bisous“ („Küsschen“) ist wirklich nur für enge Familie und Freunde gedacht.

Den richtigen Ton treffen mit phase6

Bei einer wichtigen E-Mail solltest du Fettnäpfchen dringend vermeiden. Du willst schließlich professionell und auch höflich wirken. Das klappt umso besser, wenn die Grammatik sitzt und vor allem, wenn du einen großen Wortschatz hast. Dabei unterstützt dich der phase6 Französisch-Vokabeltrainer optimal. Übe immer und an jedem Ort, genau abgestimmt auf deine Lehrbücher!