Wer bereits einmal eine Bewerbung verschickt hat, weiß, dass es einiges zu beachten gibt. Das gilt nicht nur für Bewerbungen in Deutschland, sondern auch für Anschreiben und Lebenslauf auf Englisch. Ob du dich während des Auslandsstudiums um einen Nebenjob oder nach dem Abschluss der Ausbildung oder der Uni um eine reguläre Stelle bewerben willst: Wir verraten dir, was du bei einer Bewerbung in englischer Sprache beachten musst!

Der Cover Letter: So gliederst du das Anschreiben auf Englisch

Ähnlich wie das deutsche Anschreiben dient der Cover Letter dazu, die eigenen Stärken anzupreisen und bisherige Erfolge herauszustellen. Eine Nacherzählung der im Lebenslauf genannten Stationen, sollte er hingegen nicht sein. 

Allgemeine Tipps für den Cover Letter

Bevor wir auf die genaue Gliederung des Anschreibens auf Englisch eingehen, möchten wir dir ein paar allgemeine Ratschläge mit an die Hand geben:

  • Bezug zur Stellenanzeige: Greife Punkte aus der Jobbeschreibung auf, um zu demonstrieren, dass du dich zum einen intensiv mit ihr auseinandergesetzt hast und dass du zum anderen die ideale Wahl für diese Position bist.
  • Ansprechende Wortwahl: Formuliere aktiv und verwende Action Words (z. B. coordinated, directed, supported).
  • Länge: Ein Anschreiben auf Englisch sollte auf eine Din-A4-Seite passen.

Der richtige Aufbau für das Bewerbungsschreiben auf Englisch

Bei den Formalitäten gibt es kaum Unterschiede zwischen dem Cover Letter und dem Anschreiben auf Deutsch. Der Aufbau gestaltet sich wie folgt:

  • Deine Kontaktdaten (können auch in der Kopfzeile stehen)
  • Datum (entweder an dieser Stelle oder nach der Adresse der potentiellen Arbeitsstelle): 
    • britisches Englisch: Tag/Monat/Jahr (z. B. 8 June 2020)
    • amerikanisches Englisch: Monat/Tag/Jahr (z. B. June 8, 2020)
  • Anschrift der potentiellen Arbeitsstelle
  • Betreffzeile (Application for XY, evtl. Referenznummer der Stelle)
    • Britisches Englisch: zwischen Anrede und erstem Satz des Anschreibens
    • Amerikanisches Englisch: weglassen
  • Bewerbungstext
  • Abschluss (Grußformel, handgeschriebene/eingescannte Unterschrift, Verweis auf Enclosures/Encl.)

Das Wichtigste: der Inhalt des Anschreibens auf Englisch

Auch beim Inhalt vom Cover Letter gibt es wieder deutliche Parallelen zum Deutschen.

Die Anrede

Wie auch bei deutschen Anschreiben solltest du deinen Cover Letter mit den Worten „Dear Mr./Mrs./Ms. XY“ bestenfalls direkt an die zuständige Person adressieren. Beachte zudem Folgendes:

  • Bei britischem Englisch steht hinter Mr, Mrs und Ms kein Punkt.
  • Mrs. verwendest du ausschließlich als Anrede für verheiratete Frauen.
  • Bei unbekanntem Familienstand ist Ms. die richtige Wahl.
  • Ist das Gegenüber unbekannt, lautet die Anrede „Dear Sir or Madam. Moderner ist die Formulierung „Dear Hiring Manager“ oder To whom it may concern.

Die Einleitung

In der Einleitung deines Anschreibens in englischer Sprache geht es darum, dich interessant zu machen. Du klärst hier über deinen aktuellen beruflichen Status auf und nimmst Bezug auf das Unternehmen und seine Stärken sowie auf das Stellenangebot

Der Hauptteil

Im Hauptteil gilt es, dein Gegenüber davon zu überzeugen, dass genau du perfekt für die Besetzung der Stelle geeignet bist. Hierfür klärst du im ersten Schritt über deine Hard Skills – also deine berufliche und fachliche Qualifikation auf. Wichtig ist hierbei, dass du deine Fähigkeiten nicht nur aufzählst, sondern sie mit konkreten Beispielen untermauerst. Relevant sind dabei jedoch nur diejenigen Qualifikationen, die für die Position vonnöten sind.

Anschließend geht es um deine Soft Skills, also Merkmale und Stärken, die deine Persönlichkeit und Arbeitsweise ausmachen. Auch hier solltest du von leeren Floskeln Abstand nehmen und stattdessen Beispiele nennen. Mache für einen gut lesbaren Text von Verbindungswörtern Gebrauch – einige Beispiele findest du in unserem Artikel über englische Essays.

Falls entsprechende Angaben in der Stellenausschreibung gewünscht sind, folgt auch im Anschreiben auf Englisch anschließend ein Satz, der Informationen zu deinen Gehaltsvorstellungen sowie zum frühestmöglichen Eintrittsdatum enthält.

Im letzten Satz des Cover Letter machst du nochmals deutlich, wie attraktiv die ausgeschriebene Stelle für dich ist und wie gern du zu einem persönlichen Gespräch eingeladen werden möchtest. Möglich ist beispielsweise die Formulierung I look forward to meeting you in person and hope to hear from you soon“.

Grußformel

Nichts falsch machen kannst du hier mit der Formulierung Yours sincerely. In britischem Englisch kannst du alternativ Yours faithfullyund in amerikanischem EnglischRespectfully yoursverwenden.

CV oder Résumé: So gliederst du den Lebenslauf auf Englisch richtig

Zwischen britischem und amerikanischem Englisch gibt es bereits beim Namen des Lebenslaufes Unterschiede: Im BE heißt er Curriculum Vitae (kurz: CV), im AE hingegen Résumé. Während der CV ausführlicher ist und längere Sätze beinhalten kann, ist das Résumé stichpunktartig zu verfassen. Auf eine A4-Seite müssen alle Punkte in jedem Fall passen. 

Wichtig: Bei einem englischen Lebenslauf schickst du unaufgefordert niemals ein Foto mit! Auch dein Geburtsdatum lässt du weg.

  • Personal Details: Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse
  • Summary/Personal Profile: Kurzbeschreibung der Persönlichkeit in max. 3 kurzen Sätzen (optional)
  • Objective: Stelle im Unternehmen, die du anstrebst
  • Professional/Work Experience: alle bisherigen beruflichen Stationen in umgekehrt chronologischer Reihenfolge
  • Education: Bildungsweg in umgekehrt chronologischer Reihenfolge, auch Fort- und Weiterbildungen
  • Skills: Sprach- und IT-Kenntnisse
  • Activities/Engagement: nur Hobbys (nicht im CV!) und Ehrenämter, die relevant für die Position sind
  • References: Kontaktdaten von zwei Personen, die über dich und deine beruflichen Qualifikationen Auskunft geben können

Anders als im Deutschen sind Datum und Unterschrift am Ende eines Lebenslaufs auf Englisch nicht üblich.

Arbeitszeugnis übersetzen lassen? Bewerbungsprofis raten ab

Bei einer Bewerbung auf Deutsch ist es Usus, Arbeitszeugnisse von vorherigen Arbeitgebern mitzuschicken. Logisch, dass viele Bewerberinnen und Bewerber daraus die Schlussfolgerung ziehen, sie müssten zumindest ihr letztes Arbeitszeugnis übersetzen lassen. Expertinnen und Experten raten hiervon jedoch ausdrücklich ab, und zwar aus zwei Gründen:

  1. Arbeitszeugnisse in Deutschland werden nach festen Regeln erstellt. Nur Kleinigkeiten in der Formulierung deuten darauf hin, wie das Unternehmen dich bewertet hat – hier zählt also jedes einzelne Wort. Entsprechende sprachliche Feinheiten gehen jedoch auch bei einer professionellen Übersetzung schnell einmal verloren. Zudem können Führungskräfte oder HRs im Ausland die hier übliche Zeugnissprache wahrscheinlich nicht einmal entschlüsseln. Rechtlichen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis auf Englisch hast du gegenüber aktuellen oder früheren Arbeitgebenden übrigens nicht.
  2. Arbeitszeugnisse in dieser Form sind im Ausland nicht üblich. Stattdessen schickst du bei Bewerbungen auf Englisch einen sogenannten Letter of Recommendation mit, also ein Empfehlungsschreiben. Im Idealfall stammt dieses von Führungskräften oder von HR-Verantwortlichen, aber auch vom ehemaligen Kollegium, Projektleitenden oder sogar Personen aus dem Kundenstamm können dich mit einem Empfehlungsschreiben unterstützen.

Englische Bewerbung per E-Mail verschicken

Wie auch in Deutschland ist es im englischsprachigen Ausland die Regel, Bewerbungen per E-Mail zu versenden. Ein kurzer Text ist hierbei ausreichend, das Anschreiben, den Lebenslauf und eventuelle Abschlusszeugnisse oder Empfehlungsschreiben hängst du als PDF an. Bei der Betreffzeile, der Anrede und der Grußformel kannst du dich an unseren Tipps zum Cover Letter orientieren. Aussehen könnte die E-Mail am Ende so:

Nun brauchst du die E-Mail nur noch versenden. phase6 wünscht dir viel Erfolg!