Wie funktioniert Bildung in Zeiten von Corona? Aktuellen Rückmeldungen zufolge: suboptimal. Denn das Lernen zu Hause verstärkt die ohnehin schon große Ungerechtigkeit im Bildungssystem. Da die heterogenen Lerndispositionen und -voraussetzungen von Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher sozialer Milieus nun nicht mehr durch einen gemeinsamen Unterricht ausgeglichen werden können, stehen viele pädagogische Fachkräfte dem notgedrungenen Konzept des Homeschoolings sehr kritisch gegenüber, besonders in Bezug auf Kinder im Grundschulalter oder solchen aus sozioökonomisch benachteiligten Familien. 

Da auch in unserem täglichen Austausch mit Lehrkräften die aktuellen Herausforderungen für Unterrichtende und ihre Lerngruppen immer wieder deutlich werden, möchten wir bei phase6 diesem Spannungsverhältnis entgegenwirken und bieten verschiedene Lernangebote vergünstigt oder kostenfrei an, um besonders Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien in diesen schweren Zeiten zu unterstützen. Welche Angebote und Aktionen für Sie und Ihre Lerngruppe kurz- oder langfristig relevant sein könnten und wie Sie kostenlose Zugänge zur Vokabeltrainer-App von phase6 für Ihre Sprösslinge freischalten können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Mehr Homeschooling = weniger Bildungsgerechtigkeit?

Ebenso wie die Vergabe von Hausaufgaben steht das Homeschooling berechtigterweise in der Kritik, da bestehende soziale Ungleichheiten durch die geforderte Selbstbildung verstärkt werden. Selbst wenn eines Tages die Herausforderungen der digitalen Bildung von Seiten der Bildungspolitik, der Schulen und Lehrkräfte allesamt gemeistert werden könnten und das ‘perfekte Lehrkonzept’ existieren würde, wären damit noch lange keine erfolgreichen Lernprozesse seitens der Heranwachsenden garantiert. Denn das Lernen zu Hause legt schonungslos den ungleich verteilten Zugang zu Bildung offen. 

Lehrkräfte an ‘Brennpunktschulen’ werden bestätigen, dass besonders Kinder aus bildungsfernen und/oder einkommensschwachen Familien unter der derzeitigen Situation leiden. Sei es der Mangel an technischen Mitteln, der begrenzte Internetzugang oder die räumliche und familiäre Situation zu Hause, die konzentriertes Lernen verhindern – die ungleichen Bildungschancen werden durch Homeschooling drastisch verstärkt. Dadurch fallen diejenigen zurück, die ohnehin schon Schwierigkeiten haben, dem Lernstoff zu folgen, während Kinder, die keine Lernschwierigkeiten haben und optimale häusliche Lernvoraussetzungen vorfinden, häufig davon profitieren, sich ihren Lernstoff frei einteilen zu können.[1] 

Eine aktuelle Forsa-Umfrage, die Lehrkräfte im Auftrag der Robert Bosch Stiftung und der ZEIT zu ihren Erfahrungen mit der gegenwärtigen Homeschooling-Situation befragte, kommt zusammengefasst zu folgenden Ergebnissen:[2]

  • Lehrkräfte sehen die größten Herausforderungen beim Mangel an digitaler Ausstattung der Lernenden (28%) und beim Erstellen und Vermitteln geeigneter digitaler Unterrichtsinhalte (21%).
  • Die meistgenutzten Kommunikationswege sind E-Mail (79%), Telefon (46%), digitale Lernplattformen (45%), schuleigene Internetseite (31%) und soziale Medien bzw. Messengerdienste (28%).
  • 47% der befragten Grundschullehrkräfte geben an, mit weniger als der Hälfte der Lerngruppe oder nur sehr wenigen Lernenden in regelmäßigem Kontakt zu stehen. Kontaktschwierigkeiten haben auch 34% der Unterrichtenden in Haupt-, Real- und Gesamtschulen und 31% der Gymnasiallehrkräfte.  
  • Die meistgenutzten Aufgabenformate sind mit Abstand Aufgabenblätter (79-90%), gefolgt von Erklärvideos (27-48%), Präsentationen (8-26%) und Videokonferenzen (9-19%).
  • Im Durchschnitt gehen 36% der befragten Lehrkräfte davon aus, dass die Schulschließung bei den meisten ihrer Schülerinnen und Schülern zu deutlichen Lernrückständen führen wird.

Unser Beitrag zu mehr Chancengleichheit

Die Notwendigkeit flächendeckender Strukturen, Ressourcen und Weiterbildungen für digitale Lehr- und Lernprozesse bleibt auch nach der Krise bestehen. Für Schulkinder bedeutet das vor allem, Strategien des selbstständigen digitalen Lernens zu erproben und autodidaktische Kompetenzen zu entwickeln. Aus diesem Grund bietet phase6 nicht nur kurzfristige Hilfen für Unterrichtende und Lerngruppen an, sondern darüber hinaus dauerhafte Angebote, die sich unter anderem gezielt an Grundschulkinder und Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Familien richten.

phase6 optimal im Homeschooling nutzen

 

Vorteile für Schülerinnen und Schüler:

  • fertige Vokabelsammlungen zu allen gängigen Kurs- und Schulbüchern
  • wissenschaftlich geprüfte Lernmethode, die das autonome Lernen erleichtert
  • überwiegend vertonte Vokabeln zum Lernen der Aussprache
  • kann bequem auf dem Smartphone (oder Tablet/PC) genutzt werden 
  • kann am Smartphone offline genutzt werden und verbraucht nicht dauerhaft Datenvolumen
  • individuelle Reports dokumentieren und visualisieren den Lernfortschritt

Vorteile für Lehrkräfte:

  • Über eine digitale Lerngruppe steuern Sie den Lernprozess, indem Sie die zu lernenden Einheiten für die Lerngruppe aktivieren.
  • Behalten Sie die Lernaktivitäten und -fortschritte über Reports im Blick.
  • Erstellen Sie eigene Kärtchen für Ihre Lerngruppe.
  • Lassen Sie die Lernenden selbst Kärtchen für die Klasse erstellen – Sie geben sie nur noch frei.
  • Ermöglichen Sie Ihrer Lerngruppe eine vergünstigte Nutzung von phase6.

Grundschulinitiative

Im Rahmen der Grundschulinitiative stellt phase6 in Kooperation mit dem Mildenberger Verlag als Verlagspartner und Hugendubel Fachinformationen als Vertriebspartner allen Grundschulkindern in Deutschland ein kostenloses Lernangebot zum Grundschulwortschatz Englisch bereit. Das Angebot richtet sich vorrangig an Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse, die sich aktuell auf den Schulwechsel vorbereiten, ist aber auch für Kinder in niedrigeren Jahrgangsstufen geeignet.

Die Nutzung dieses Lernangebotes erfolgt in der App phase6 und wird entweder von Ihnen als Lehrkraft oder über die Schulleitung an die Eltern der Kinder verteilt.

Auf der Website der Grundschulinitiative erhalten Sie alle Informationen zum Angebot sowie die Möglichkeit, Informationsmaterial für Ihre Schule zu bestellen. Das Informationsmaterial wird anschließend digital zur Verfügung gestellt und besteht vor allem aus einem Elternbrief und einem Einlösecode für das Lernangebot. Mit dem Code können sich Ihre Schülerinnen und Schüler – bzw. deren Eltern – mit wenigen Klicks bei phase6 registrieren und das Lernangebot kostenlos freischalten. 

Besteht Bedarf an kostenlosen Zugängen?

Besonders Kinder aus einkommensschwachen Familien leiden unter der momentanen Situation und werden durch die Schulschließungen häufig noch weiter abgehängt. Die genannten einmaligen Rabatt-Aktionen sind ein guter Anfang, bieten allerdings keine Dauerlösung. Aus diesem Grund bieten wir Lehrkräften die Möglichkeit, alle Produkte von phase6 (Vokabelsammlungen und PLUS-Funktionen) für Kinder aus einkommenschwachen Familien dauerhaft kostenlos freizuschalten. Melden Sie sich dazu gerne direkt bei uns per Mail über schule@phase6.de.

 

Quellen:

[1] Kramer, Bernd (2020): Kein Computer, kein Kontakt. In: Süddeutsche Zeitung.

[2] Anders, Florentine (2020): Erstmals repräsentative Daten zum Fernunterricht. Das Deutsche Schulbarometer Spezial zur Corona-Krise.