Ferienzeit ist Reisezeit. Dem deutschen Reiseverband zufolge verbrachten 69,5 % der Deutschen ihren Urlaub im Ausland, der Rest blieb in Deutschland. Die beliebtesten Reiseziele liegen im europäischen Ausland, wie in Spanien, Italien oder der Türkei. Doch wie verhält man sich dort eigentlich als Tourist? In diesem Reiseknigge erfährst du ein paar Dinge, die du im Urlaub in verschiedenen europäischen Ländern tun bzw. lassen solltest. So startest du gut vorbereitet in den Urlaub!

Reiseknigge – Do’s & Don’ts im Ausland

Spanien

Tun:
Siesta halten und abends Zeit einplanen. Während der Nachmittagshitze zwischen 13.30 und 16.30 Uhr bleiben in der Regel alle Geschäfte geschlossen. Plane diese Zeiten ein, damit du nicht vor verschlossenen Türen stehst. Ruhst du dich während der Siesta aus, hast du abends mehr Zeit – denn spanische Abendessen beginnen spät und dauern lang.

Auf gute Kleidung achten. Spanier ziehen sich gern gut an. Männer trifft man auch im Sommer meist in langen Hosen und geschlossenen Schuhen an. Also Strandkleidung und Flip-Flops abends gegen etwas zurückhaltenderes eintauschen.

Lassen:

Getrennt zahlen. In vielen spanischen Restaurants werden getrennte Rechnungen nicht gern gesehen und rufen bei vielen Angestellten Ärger und Ungeduld hervor.

Über den Lärm beschweren. Spanierinnen und Spanier reden gern laut, durcheinander und wild gestikulierend. Da diese Art der Konversation für sie normal ist, stößt man mit einer Beschwerde meist auf Unverständnis.

Selbstbedienung. Sowohl auf Märkten wie auch in Restaurants gilt: Warten, bis man bedient wird. An Obstständen also auf die Bedienung des Standverkäufers warten und im Restaurant auf die Tischzuweisung durch das Personal. Nicht zu warten gilt schnell als unhöflich.

Übrigens: Abgesehen von der Siesta gelten die gleichen Knigge-Regeln auch in Bella Italia. Die Menschen in Italien legen Wert auf gute Kleidung und gute Manieren und unterhalten sich gern laut und gestenreich.

Türkei

Tun:

türkischer marktRichtig feilschen. Das Handeln gehört in der Türkei quasi zum guten Ton. Jedoch nicht, wenn es um kleine Dinge wie Obst oder Eis geht. Und Feilschen soll Spaß machen, aber dennoch ernst sein: Fang nur an zu verhandeln, wenn du wirklich kaufen willst, sonst fühlt sich der Verkäufer oder die Verkäuferin schnell beleidigt. Und das Wichtigste: freundlich bleiben.

Viel essen. Wer in einer Gruppe viel isst, macht sich Freunde und sammelt beim Koch Sympathiepunkte. Und danach gilt wie in Spanien: Einladen lassen oder alle einladen, denn auch hier sieht man es lieber, wenn einer bezahlt.

Lassen:

Fingerzeichen. Schließt man in Deutschland Daumen und Zeigefinger zu einem Kreis, bedeutet das “Alles okay” – in der Türkei gilt diese Geste als obszön und unangebracht. Auch sollte man nicht mit dem Finger auf Personen oder Objekte zeigen, lieber die ganze Hand benutzen.

Ungeduldig sein. In der Türkei redet man gern viel und um den heißen Brei herum. Übe dich also in Geduld und unterbrich den Sprechenden nicht – vor allem, wenn es sich um eine ältere Person handelt. Denn diese zu unterbrechen, gilt als höchst respektlos.

Dänemark

Tun:

Entspannt bleiben. Das gehört zur dänischen Lebenskultur und gilt überall: unter anderem beim Schlange stehen, bei Lärm von tobenden Kindern und im Straßenverkehr. Also: “Slap af!” Das heißt “Entspann dich” auf dänisch.

Duzen. Meist spricht man sich nach kurzer Zeit mit Vornamen an, Titel spielen in dänischen Unterhaltungen keine Rolle und werden oft nicht genannt. Aber Achtung! Unterhält man sich mit dänischen Landsleuten auf deutsch, sollte man nicht direkt duzen. Denn da die Dänen wissen, dass dies in Deutschland unüblich ist, fühlen sich manche dann nicht respektiert.

Lassen:

Teller vollpacken. In Dänemark findet man überall Speisen in Buffetform. Der Sinn hier ist, die Speisen nacheinander zu genießen. Tut man dies nicht, indem man den Teller mit einem Essensberg füllt, fühlt sich der Koch oder die Köchin unter Umständen beleidigt.

Fremde Flaggen hissen. Die dänische Nationalflagge Dannebrog ist die einzige, die im Land gehisst werden darf. Die Hissung anderer Flaggen ist gesetzlich verboten.

Skandinavier ist nicht gleich Skandinavier. Die Einwohner der skandinavischen Länder werden ungern in den gleichen Topf geworfen, vor allem nicht von ausländischen Touristen.

Großbritannien

Tun:

england flaggeSchlange stehen. Egal ob am Ticketschalter, an der Kasse oder an der Bushaltestelle: Siehst du eine Schlange, dann stell dich hinten an. Vordrängeln gilt als respektlos.

Viele Floskeln benutzen. Ein simples “Hello” kommt als Begrüßung unter Briten selten vor. Redensarten wie “Hey, how are you” oder “Hi, nice to meet you” lockern als Begrüßung die Stimmung auf und sind nicht als ernst gemeinte Fragen gemeint – antworte also mit “Thank you” oder “How are you.” Auch “Thank you”, “You’re welcome” oder “Sorry” werden im täglichen Sprachgebrauch häufig verwendet, benutze sie also ruhig öfter.

Lassen:

Das Königshaus kritisieren. Das brittische Volk liebt seine Royals. Aus diesem Grund gilt es als absolutes Tabu, in der Öffentlichkeit schlecht über das Königshaus oder die Queen zu sprechen.

Alle Briten als Engländer bezeichnen. Irische, schottische und walisische Landsleute reagieren sehr empfindlich, wenn man sie dem englischen Volk zuordnet. Willst du auf Nummer sicher gehen, kannst du alle als Briten bezeichnen.

Unterbrechen und Sätze nicht beenden. In Großbritannien wird es oft als lästig und nervig empfunden, wenn das Gegenüber einen unterbricht. Das gleiche gilt für halb formulierte Sätze. Gib dir also Mühe bei der Wortwahl, um dem Gegenüber Respekt entgegenzubringen.


 

Mit diesem kleinen Reiseknigge bist du gut für deinen Urlaub vorbereitet. Allgemein gilt: Informiere dich vorher über dein Reiseland, damit du dich angemessen verhalten kannst und über Bräuche und Sitten Bescheid weißt. Es kommt außerdem immer gut an, ein paar Worte der fremden Sprache zu sprechen. Wenn du dafür noch einen passenden Vokabeltrainer brauchst, schau doch mal bei phase6 vorbei und teste die praktische App eine Woche kostenlos!

Wir wünschen dir viel Spaß im Urlaub!

Quellen: [1] [2] [3]