Wer kennt das nicht: Man nimmt sich für den Tag Dinge vor, die zeitlich gesehen gut zu schaffen sind, doch am Ende des Tages ist nur die Hälfte der Aufgaben erledigt. Oft kommen scheinbar kleine Ablenkungen dazwischen, die einen Großteil der verfügbaren Zeit verschlingen. Hier erfährst du mehr zu einer einfachen, aber sehr hilfreichen Methode, deine Zeit einzuteilen und besser arbeiten zu können. Alles was du brauchst: eine Küchenuhr.

Was Tomaten mit Zeiteinteilung zu tun haben

Ihren Namen erhielt die Pomodoro-Technik von dem Arbeitswerkzeug ihres Erfinders, dem italienischen Unternehmer Francesco Cirillo. Pomodoro heißt auf deutsch Tomate – und eine Küchenuhr in Form einer Tomate war die einzige Stoppuhr, die der Italiener in den 50er Jahren zur Verfügung hatte, als er die Zeitmanagement-Methode entwickelte. Das simple Ziel der Methode ist das Verringern von Abschweifungen und die Steigerung der Produktivität. Die zugrunde liegende Idee besteht darin, dass regelmäßige kurze Pausen die Konzentrationsfähigkeit des Gehirns verbessern.

Die Anwendung der Pomodoro-Technik erfordert neben einem Stift, einem Blatt Papier und einem Timer zunächst eine Planungsphase. Diese sollte zum Beispiel am Anfang des Tages erfolgen. Hier werden die Aufgaben des Tages nach Dringlichkeit sortiert und in einzelne Teilschritte unterteilt, um nun abzuwägen, wie viel Zeitaufwand für die Bewältigung der Aufgabe notwendig ist. Dies dient der besseren Visualisierung der Aufgaben. Nun gibt es für jede Aufgabe fünf Schritte:

pomodoro technik

  1. Notiere dir die Aufgabe, die es zu erledigen gibt und welche Teilschritte dafür notwendig sind. Musst du beispielsweise einen Vortrag halten, schreibst du einzeln auf, dass du recherchieren, wichtige Punkte heraussuchen, Stichpunkte aufschreiben und ein Handout erstellen musst. Jeder dieser Schritte wird in einer einzelnen Arbeitseinheit bearbeitet.
  2. Stelle deinen Timer auf 25 Minuten, so lang ist ein Zeitabschnitt. In dieser Zeit bearbeitest du nacheinander die einzelnen Teilaufgaben, liest also beispielsweise die Kapitel im Buch, die für dein Vortragsthema relevant sind. Potentielle Ablenkungen wie dein Smartphone sollten außer Reichweite sein, dafür sind die Pausenzeiten gedacht.
  3. Nachdem der Timer abgelaufen ist, kreuzt du die Aufgabe an oder streichst sie durch, um zu kennzeichnen, dass du sie erledigt hast. Dieser Schritt ist individuell abhängig von deiner Aufgabe: Bist du zum Beispiel mit dem Lesen noch nicht fertig, lies in der kommenden Arbeitseinheit weiter und streich die Aufgabe erst dann. Bist du vor Ablauf der 25 Minuten fertig, beende den Timer früher.
  4. Mache nun eine fünfminütige Pause. Dafür kannst du den Timer erneut stellen, damit die Pause nicht länger wird. Das Intervall von 25 plus fünf Minuten hat Cirillo pomodoro genannt.
  5. Nach Ablauf der Pausenzeit beginnt das gleiche Prinzip von vorn. Nach vier pomodori, also nach zwei Stunden, ist eine lange Pause von 30 Minuten vorgesehen.

Die Pomodoro-Technik hilft dir nicht nur dabei, konzentriert bei der Arbeit zu bleiben – auch das Zeitgefühl wird verbessert. Durch die strukturierte Erledigung der Teilaufgaben und die kleinen Pausen hast du kleine Erfolgserlebnisse, die deine Motivation und deine Konzentrationsfähigkeit steigern können.[1] Übrigens gibt es auch Pomodoro-Timer für den Computer. Neben Software zum Download bieten Websites wie „Tomatoes“ oder „Tomato Timer“ einfache Möglichkeiten, die Pomodoro-Technik sofort auszuprobieren.

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Quellen: [1]